«Verantwortungsvakuum» bei der KSAB

26.07.2023@14:30
Mega Oberstufenzentrum Telli

Die Kreis­schule Aarau-Buchs (KSAB) hat weit­reichende Ent­scheidungs­kompetenzen, d.h. eine kleine Gruppe von Leuten kann Entscheide von grosser Trag­weite fällen - und z.T. auch umsetzen. Die Stimm­bürgerinnen und Stimm­bürger der Stadt Aarau und der Gemeinde Buchs haben es so gewollt. Mittler­weile sind aber auch den aller­grössten Optimisten die Augen auf­ge­gangen. Was sich auf Papier so gut verkaufte, das hat in der Realität einen gewal­tigen Makel, der sich mit einem Wort beschreiben lässt: Verantwortungs­vakuum.

Ein Phänomen, das man bei von Managern geführten Firmen nur allzu gut kennt, lässt sich leider auch bei der KSAB beobachten. Leute teigen Projekte an und fällen Ent­scheide mit Lang­zeit­aus­wirkungen auf die Schul­landschaft, und kurze Zeit später ziehen sie weiter; kann man gut finden, oder auch nicht. Es ist aber eine Tat­sache, dass diese Leute mit dem Weggang von der KSAB auch jede Verantwortung loswerden. Die Medien schreiben dann schön­färberisch Ein­schätzungen wie die folgende:

Die Geschäft­sleitung der Kreis­schule Aarau-Buchs ist im Umbruch. Vor einem Jahr hatte Geschäfts­leiter Remi Bürgi gekündigt, er wurde Anfang dieses Jahres durch Lukas Schaffner ersetzt. Anfang April gab die Schule bekannt, dass sie die Stelle eines Co-Gesamt­schul­leiters schafft und dafür Daniel Hunziker ausgesucht hat. Wenige Tage später folgte die Kündigung des be­stehen­den Co-Gesamt­schul­leiters, Philip Wernli. Und nun geht auch Helene Frey, Leiterin Betrieb und Mitglied der Geschäfts­leitung. Das heisst: Mit Aus­nahme von Thomas Merk­hofer, dem Leiter Infra­struktur, wird dieses Jahr die gesamte Geschäfts­leitung neu besetzt.
[Quelle AZ 23.05.2023]

Natür­lich ist die Bevöl­kerung Nutz­niesser von guten Ent­scheiden — um­gekehrt werden schlechte Ent­scheide aber eben­falls von der Bevöl­kerung aus­ge­badet, wobei es unter Um­ständen Jahre oder Jahr­zehnte dauern kann, bis all­fällige Fehl­ent­scheide und -ent­wicklungen korri­giert sind. Ent­scheidungs­prozesse parti­zi­pativer zu ge­stalten und die Bevöl­kerung vor allem bei wich­tigen Ent­scheiden mit sehr langem Wirkungs­horizont früh­zeitig ein­zu­beziehen, das wäre eine sehr sinn­volle Ver­besserung. Davon will man aber sowohl bei der KSAB als auch beim Stadt­rat Aarau gar nichts wissen. Die Vor­gehens­weise beim Projekt «Neues Ober­stufen­zentrum Telli» liefert jeden­falls ein­drück­liches Anschauungs­material für lose (oder fehlende) Kopplung zwischen Bestellung von Schul­raum und Ver­anwtortung für die Bestellung. Ein kleiner Kreis erlauchter «Experten» heckt eine Idee aus, plant im Stillen, führt mit dem Kanton Ver­handlungen und spurt eine einzige Variante soweit vor, dass das Volk schluss­­endlich nur noch zähne­­knirschend «ja» sagen kann, will man nicht mit ab­ge­­sägten Hosen dastehen. Es werden keine Grund­­sat­d­diskussionen geführt, keine Varianten aus­­ge­­arbeitet und man ist ohne Plan B unter­­wegs, damit man den Stimm­­bürgerinnen und Stimm­­bürgern die einzige genehme Option als «alternativ­los» präsentieren kann.

Weitere Infos sind auf https://zelglischulhaus.ch verfügbar.