Eine «bessere Stadtidee»

27.07.2023@04:17
Stadtidee Aarau

Für die «Stadtidee Aarau» wird ein extremer Aufwand betrieben (Internet-Auftritt, Flyer für jeden Haushalt, E-Voting usw.), um schlussendlich einen läppischen Betrag von insgesamt 50'0000 Fränkli auf ein paar Projekte zu verteilen — Basisdemokratie der feinsten Sorte, um ein paar gemeinnützige Ideen umzusetzen. Ganz anders sieht es aus beim Thema Schule. Eine exklusive Gruppe von Leuten aus dem Dunstkreis der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) fällt zusammen mit dem Stadtrat Entscheide von grösster Tragweite, punktuell durchgewunken vom Einwohnerrat, während die Bevölkerung seit Jahren nur zuschauen darf.

Das Zelglischulhaus will man verscherbeln, obwohl man erst im 2019 die benachbarte Walthersburg zur Arrondierung des Schulareals Zelgli für teures Geld gekauft hat. Das 200-Millionen-Projekt «Neues Oberstufenzentrum Telli» wird als einzige Variante vorangetrieben, bis man es der Bevölkerung als «alternativlos» aufs Auge drücken kann. Wollen Bevölkerung und Lehrerschaft wirklich eine integrative und zentralisierte Oberstufe? Wer wird einen Moloch mit 1'500 Schülerinnen und Schülern und einer Hundertschaft von Lehrpersonen erfolgreich führen?

Ich plädiere für eine bessere Stadtidee: Klären wir jetzt die Wünsche und Bedürfnisse aller Interessengruppen ab und bestimmen wir die Anforderungen an eine zukunftstaugliche Oberstufe gemeinsam, bevor noch weitere Tatsachen geschaffen werden. Das mit Abstand teuerste Projekt in der Geschichte der Stadt Aarau verdient mindestens soviel Basisdemokratie wie ein Mini-Projekt für 50'000 Franken.

Zelglischulhaus Aarau - Bewährtes Bewahren

©2023 Ted-Ju & cmu [ 4K-Version | Dokumentarvideo ]


PS: Dieser Beitrag ist auch erschienen als Leserbrief in der AZ vom 27.07.2023