Am 10. Juli 2023 habe ich den Stadtrat mit einer Anfrage höflich darum gebeten, uns den «Plan B» zu zeigen, der zwar seit mehr als 1 Jahr bei jeder Gelegenheit erwähnt, offensichtlich aber in einer ganz speziellen Schublade aufbewart wurde. 675 Stutz hat es gekostet, diese Schublade zu öffnen; entweder bewegen sich die Stundenlöhne im Rathaus auf stratosphärischen Höhen, oder der am 14. August 2023 publizierte Plan B wurde erst auf meine Anfrage hin ausgearbeitet (darauf deutet hin, dass a) der Plan B intern «Plan B2» genannt wird und b) das Stadtbauamt die Federführung hatte bei der Öffnung der Schublalde).
Plan B ist einfach zu verstehen. Der Stadtrat will die gleiche Mammut-Schule, die aktuell in der Telli geplant ist, in den Gönhardgütern aufstellen. Gross genug wäre das Areal mit ca. 36'000 m2 sicher. Aber wieso will gerade Hanspeter Thür (Stadtrat der Grünen) eine Schulanlage mitten in einen Park mit ~50 grossen Bäumen und denkmalgeschützten Villen hinstellen? Wer weiss, was ein «Falsches Dilemma» ist, der kann sich die Frage selber beantworten. Für alle anderen der folgende Hinweis:
Wer einen «Plan A» unbedingt durchbringen will, der muss verhindern, dass jemals über eine vernünftige Alternative diskutiert wird. Mit der Strategie «Falsches Dilemma» offeriert man den Gegnern einen «Plan B», der zwar objektiv schlechter ist als «Plan A», aber dennoch gut genug, so dass man einen Streit entfachen kann zwischen den Gruppen «Pro-Plan-A» und «Pro-Plan-B». Mit dieser einfachen Taktik (die der Stadtrat nahezu perfekt umsetzt) wird in der Öffentlichkeit gar nicht erst über gute Alternativen diskutiert. Man streitet über den Standort (Telli vs. Gönhardgüter), und die wertvolle Diskussion über die bessere Alternative — eine Oberstufe aufgeteilt auf zwei oder mehrere Standorte — findet gar nicht erst statt.
Aus diesem Grund ist es essentiell, dass wir — die Gruppe «Aarau auf Kurs» die Bevölkerung nicht nur aufklären über die massiven Nachteile einer kinderunfreundlichen Mammut-Schule, sondern wir zeigen auch auf, dass ausnahmslos alle pädagogischen Argumente für überschaubare Schulanlagen sprechen. Für 12-Jährige ist eine Schule mit 400 bis 600 Schülerinnen und Schülern (SuS) noch einigermassen überschaubar, bei einer Schule mit 1'000+ SuS haben nicht einmal die Lehrerinnen und Lehrer den Überblick! Es gibt gute Gründe dafür, dass es in der ganzen Schweiz keine einzige Oberstufen-Schulanlage mit mehr als 999 SuS gibt. Und die allermeisten Oberstufen-Schulen beschulen weniger als 500 SuS.
Verschwenden wir also keine Zeit mit dem Plan B der Stadt, der ein reines Ablenkungsmanöver ist. Der Standort einer Mammut-Schule ist nämlich gänzlich irrelevant. Es ist die Mammut-Schule selbst, die es zu verhindern gilt. Werden Sie Unterstützer für dieses Anliegen. Setzen Sie sich ein für die Zukunft von Aarau! Melden Sie sich per E-mail bei mir: christoph.mueller@zelgli.net
Dieser Beitrag ist am 9-SEP-2023 auch auch als Leserbrief in der AZ erschienen.
Weitere Infos sind auf https://AarauAufKurs.ch und https://zelglischulhaus.ch verfügbar.
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