Eine Würdigung von «Plan B»

05.09.2023@11:55
Gönhardgüter Aarau

Am 10. Juli 2023 habe ich den Stadtrat mit einer Anfrage höflich darum gebeten, uns den «Plan B» zu zeigen, der zwar seit mehr als 1 Jahr bei jeder Gelegen­heit erwähnt, offen­sicht­lich aber in einer ganz speziellen Schub­lade auf­bewart wurde. 675 Stutz hat es gekostet, diese Schub­lade zu öffnen; ent­weder bewegen sich die Stunden­löhne im Rat­haus auf strato­sphäri­schen Höhen, oder der am 14. August 2023 publi­zierte Plan B wurde erst auf meine Anfrage hin aus­gearbeitet (darauf deutet hin, dass a) der Plan B intern «Plan B2» genannt wird und b) das Stadt­bauamt die Feder­führung hatte bei der Öffnung der Schub­lalde).

Plan B ist einfach zu verstehen. Der Stadt­rat will die gleiche Mammut-Schule, die aktuell in der Telli geplant ist, in den Gönhard­gütern auf­stellen. Gross genug wäre das Areal mit ca. 36'000 m2 sicher. Aber wieso will gerade Hans­peter Thür (Stadt­rat der Grünen) eine Schul­anlage mitten in einen Park mit ~50 grossen Bäumen und denkmal­geschützten Villen hinstellen? Wer weiss, was ein «Falsches Dilemma» ist, der kann sich die Frage selber beant­worten. Für alle anderen der folgende Hinweis:

Wer einen «Plan A» unbedingt durch­bringen will, der muss verhindern, dass jemals über eine vernünf­tige Alter­native dis­ku­tiert wird. Mit der Strategie «Falsches Dilemma» offeriert man den Gegnern einen «Plan B», der zwar objektiv schlechter ist als «Plan A», aber den­noch gut genug, so dass man einen Streit ent­fachen kann zwischen den Gruppen «Pro-Plan-A» und «Pro-Plan-B». Mit dieser ein­fachen Taktik (die der Stadt­rat nahezu perfekt um­setzt) wird in der Öffent­lich­keit gar nicht erst über gute Alter­na­tiven dis­kutiert. Man streitet über den Stand­ort (Telli vs. Gönhard­güter), und die wert­volle Dis­kussion über die bessere Alter­native — eine Ober­stufe auf­geteilt auf zwei oder mehrere Stand­orte — findet gar nicht erst statt.

Aus diesem Grund ist es essen­tiell, dass wir — die Gruppe «Aarau auf Kurs» die Bevöl­kerung nicht nur auf­klären über die massiven Nach­teile einer kinder­unfreund­lichen Mammut-Schule, sondern wir zeigen auch auf, dass aus­nahms­los alle päda­go­gi­schen Argu­mente für über­schau­bare Schul­anlagen sprechen. Für 12-Jährige ist eine Schule mit 400 bis 600 Schüle­rinnen und Schülern (SuS) noch einiger­massen über­schaubar, bei einer Schule mit 1'000+ SuS haben nicht einmal die Lehre­rinnen und Lehrer den Über­blick! Es gibt gute Gründe dafür, dass es in der ganzen Schweiz keine einzige Ober­stufen-Schul­anlage mit mehr als 999 SuS gibt. Und die aller­meisten Ober­stufen-Schulen beschulen weniger als 500 SuS.

Verschwenden wir also keine Zeit mit dem Plan B der Stadt, der ein reines Ab­lenkungs­manöver ist. Der Stand­ort einer Mammut-Schule ist näm­lich gänz­lich irre­levant. Es ist die Mammut-Schule selbst, die es zu ver­hindern gilt. Werden Sie Unter­stützer für dieses Anliegen. Setzen Sie sich ein für die Zukunft von Aarau! Melden Sie sich per E-mail bei mir: christoph.mueller@zelgli.net



Dieser Beitrag ist am 9-SEP-2023 auch auch als Leserbrief in der AZ erschienen.



Weitere Infos sind auf https://AarauAufKurs.ch und https://zelglischulhaus.ch verfügbar.

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