Grüner Jurist im Zahlendschungel

17.07.2024@17:55
Zahlendschungel

Im Zusammen­hang mit einem Rück­weisungs­antrag für einen Kinder­garten habe ich dar­gelegt, dass die vom Stadt­rat (und der KSAB) der Bedarfs­planung zugrunde­liegenden Daten aus dem Jahre 2021 die letzten Ent­wick­lungen im Bereich «Lebend­geburten» (resp. der Geburten­raten) nicht be­rück­sich­tigen. Der tat­sächliche Bedarf ergibt sich zwar aus vielen Grössen, aber die Geburten­rate ist - neben der Netto­migration - ein ganz wichtiger Input­faktor. Ich habe unter anderem auf die äusserst negative Ent­wick­lung der Geburten­raten in der Schweiz hin­gewiesen, wie wir sie seit 2021 beobachten. Von 2021 bis 2023 (Zeit­raum 2 Jahre) ein Rück­gang von unglaub­lichen 10.96%, und von 2019 bis 2023 (Zeit­raum 4 Jahre) ein Rück­gang von immer­hin 7.37%. Wer etwas von dieser Thematik versteht, der Delta Lebendgeburten CH weiss, dass es sich bei solchen Ver­ände­rungen nicht um Schwan­kungen im übli­chen Bereich handelt, sondern wir haben es mit einer Ver­ände­rung zu tun, die in den letzten 100 Jahren nie zu beobachten war (ich ver­zichte hier auf eine Diskussion der Ur­sachen, weil eine Mehr­heit der Gen­behandelten noch nicht bereit ist für die Wahr­heit - viele sind immer noch am Verdauen der Lüge, dass die Säft­lein vor Ansteckung und Trans­mission schützen...).

Ich wollte dem Stadt­rat aber trotz­dem die Gelegen­heit geben, sich vor der Ein­wohner­rats­sitzung vom 24. Juni 2024 die Fakten zu besorgen und sich schlau zu machen betref­fend der Ent­wick­lung der Geburten­raten auf Stadt­gebiet, und so habe ich noch vor der Sitzung schriftlich ein paar Fragen gestellt, um dem Gremium etwas auf die Sprünge zu helfen.

Stadt­rat Thür hat in seinem lang­fädigen Referat zum Thema dann stolz ver­kündet, dass er sich die relevanten Daten von der Ein­wohner­kontrolle hat zu­sammen­suchen lassen (alter­nativ hätte er natür­lich auch ein­fach auf der Web­seite des BfS eine geschickte Abfrage machen können...). Obwohl er die korrekten Daten er­halten hat (gemäss meiner Kontrolle nur kleine Differenzen zu den Daten des BfS), so hat er dann doch einen komplett falschen Schluss daraus gezogen. Er hat steif und fest behauptet, dass in Aarau «kein Rück­gang der Geburten zu ver­zeichnen» war, d.h. die Ent­wick­lung sei «komplett flach ver­laufen». Mit dieser falschen Behauptung sollte natürlich suggeriert werden, dass die Bedarfs­planung der KSAB auf der Basis von Kenn­zahlen aus dem Jahre 2021 quanti­tativ und quali­tativ ein­wand­frei sei.

Lebendgeburten Aarau

Man kann es aber drehen und wenden, wie man will. Im Jahr 2022 war (im Ver­gleich zum Vor­jahr) in Aarau ein Rück­gang der Lebend­geburten von 9% zu ver­zeichnen, im Jahr 2023 (im Ver­gleich zum Vor­jahr) dann ein weiterer Rück­gang von 7%. Von 2021 bis 2023 betrug der gesamte Rück­gang der Lebend­geburten in Aarau satte 16% (ent­spricht ca. 40 Geburten), d.h. die effektive Ent­wick­lung war alles andere als flach, und sogar noch deutlich nega­tiver als gesamt­schwei­zerisch. Ohne massive Zu­wanderung braucht es also in fünf Jahren sicher zwei Kinder­gärten weniger, als das gemäss Planung aus dem Jahre 2021 vor­gesehen ist.

Hans­peter Thür ist am 24. Juni 2024 nicht das erste Mal auf­ge­fallen mit eigen­willigen Inter­pre­ta­tionen von Zahlen, aber man muss dies­bezüglich offen­bar eine gewisse Toleranz zeigen, wenn ein «grüner Jurist» im Zahlen­dschungel unter­wegs ist...



PS: Wer sich etwas ver­tieft mit der Thematik «Ent­wick­lung der Geburten­raten» aus­einander­setzen will, der beginnt am besten nicht bei Swiss­medic, weil dort weder das für saubere Analysen not­wendige statis­tische Know-How vor­handen ist, noch ist dieser von Big Pharma finanzierte Out­fit willens, kritisch zu denken und das Schlacht­feld richtig zu analy­sieren. Statt­dessen wird Propa­ganda pur publi­ziert, und man liest Sätze wie diesen: «Erkenntnisse aus der inter­natio­nalen Zusam­men­arbeit von Swiss­medic mit anderen Arznei­mittel­behörden haben er­geben, dass in keinem der ange­fragten Länder ein Signal hin­sicht­lich der Covid-19 Impfungen und eines Geburten­rück­gangs gesehen oder evaluiert wird.» Übersetzt für Normalos: Die anderen (FDA, CDC, EMA, ...) sehen nichts [oder wollen nichts sehen] und so sehen wir eben­falls nichts. Wegschauen statt hinschauen und kritische Fragen stellen. Solcher Unsinn macht jeden Selberdenker sprachlos.

Per Ende Q1-2024 hat es in Europa z.B. wie folgt ausgesehen:
Birth Rates Europe 2021-2023 Durchs Band Rück­gänge, die es in diesem Aus­mass noch nie gegeben hat. Ohne eine saubere (und durch eine unabh­ängige Stelle durch­ge­führte) Unter­suchung kann man ganz sicher nicht à priori aus­schliessen, dass die als «sicher und wirk­sam» ange­priesene Gen­be­handlung ein relevanter Faktor ist. Wer sich für eine richtige Unter­suchung ein­setzen will, dem empfehle ich die Unter­zeichung der Aufarbeitungsinitiative.

Wäre es nicht gut zu wissen, wieso die Geburtenraten so dramatisch zurückgehen?
Birth Rates Europe 2017-2023