Headline-Dramatik in der AZ vom 7. Feb. 2024: Wirft die Kreisschule Speuzer Kinder raus? Die Aarauer Stadträtin Franziska Graf und der Geschäftsleiter der Kreisschule Aarau-Buchs KSAB, Lukas Schaffner, jammern über die Tatsache, dass die Gemeinde Erlinsbach SO für die durch die KSAB beschulten Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler «nur» den kantonalen RSA-Tarif bezahlt, und nicht den höheren Betrag, wie er der KSAB vorschwebt.
Richtig kurios wird es gegen Ende des AZ-Artikels, als dann forsch behauptet wird, es gäbe nur drei Lösungsmöglichkeiten für dieses Problem. Man liest (siehe links) und reibt sich dann verwundert die Augen. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob Graf und Schaffner die Einschränkung auf drei Optionen machen, oder ob die Journalistin Nadja Rohner ohne Phantasie unterwegs ist. Klar ist einzig, dass Probleme mit nicht kostendeckenden Produkten oder Dienstleistungen sicher nicht nur mittels Massnahmen auf der Ertragsseite gelöst werden können. Es gilt, auch die Kostenseite genau unter die Lupe zu nehmen. Mit anderen Worten: Es gibt sehr wohl eine vierte Möglichkeit, den Disput zwischen der KSAB und der Gemeinde Erlinsbach SO zu lösen - die KSAB muss ihre Kosten senken!
Aber eben, jammern und bei den anderen die hohle Hand machen, dieses Erfolgsrezept der Linken ist halt allemal bequemer, als sich selber anzustrengen. Von der eigenen Unfähigkeit lenkt man ab mit abstrusen Forderungen: Jeder Schulstandort braucht eine Mensa (Franziska Graf), es braucht neue Gebäude, weil man in 100-jährigen Schulgebäuden nicht unterrichten könne (Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker), usw.
Wer sich mit der Materie beschäftigt, der erkennt noch den folgenden Punkt. Der RSA-Tarif ist ein Durchschnitt für alle Stufen (Bez, Sek und Real). Andererseits weiss jeder Schulleiter (und die Politiker sollten das ebenso wissen!), dass die tatsächlichen Kosten pro Schüler/in auf Stufe Bezirksschule (und darum geht es im vorliegenden Fall) deutlich tiefer sind als die Kosten auf den Stufen Sek oder Real. Auch das ist eine unbequeme Tatsache, die von den Linken unter den Tisch gewischt wird, wenn sie nach zuätzlichen Mitteln «für die Schwächsten» schreien. In Bezug auf den Mitteleinsatz sind es im Kanton Aargau die SuS an den Bezirksschulen, die massiv benachteiligt sind, nicht etwa die SuS an den Sekundar- oder Realschulen.
Es ist leider unwahrscheinlich, dass die KSAB hier punkten kann. Obwohl die Kosten seit ihrer Gründung richtiggehend explodiert sind, scheint man weder gewillt noch befähigt, an dieser Entwicklung irgend etwas zu ändern. Seit langer Zeit ist man ohne Leiter/in Finanzen unterwegs, und offizielle Anfragen nach Informationen zu den Kosten bleiben auch nach Monaten unbeantwortet (Stand 7. Februar 2024); hätte man eine aussagekräftige Kostenrechnung, so könnte man solche Fragen mit minimalstem Aufwand, resp. per Knopfdruck, beantworten. Wer seine Kosten nicht kennt, der kann sie auch nicht sinnvoll bewirtschaften. Das ist genau das Problem bei der KSAB...