Eins, zwei oder drei? Kennen wir doch!

07.02.2024@21:13
Altes wird schlecht geredet

Headline-Dramatik in der AZ vom 7. Feb. 2024: Wirft die Kreis­schule Speuzer Kinder raus? Die Aarauer Stadt­rätin Fran­ziska Graf und der Geschäfts­leiter der Kreis­schule Aarau-Buchs KSAB, Lukas Schaffner, jam­mern über die Tat­sache, dass die Gemeinde Erlins­bach SO für die durch die KSAB beschulten Bezirks­schüle­rinnen und Bezirks­schüler «nur» den kan­to­nalen RSA-Tarif bezahlt, und nicht den höheren Betrag, wie er der KSAB vor­schwebt.

Richtig kurios wird es gegen Ende des AZ-Artikels, als dann forsch behauptet wird, es gäbe nur drei Lösungs­möglich­keiten für dieses Problem. Man liest (siehe links) und reibt sich dann ver­wun­dert die Augen. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob Graf und Schaffner die Ein­schrän­kung auf drei Optionen machen, oder ob die Journa­listin Nadja Rohner ohne Phan­tasie unter­wegs ist. Klar ist einzig, dass Probleme mit nicht kosten­deckenden Pro­dukten oder Dienst­leistungen sicher nicht nur mittels Mass­nahmen auf der Ertrags­seite gelöst werden können. Es gilt, auch die Kosten­seite genau unter die Lupe zu nehmen. Mit anderen Worten: Es gibt sehr wohl eine vierte Möglich­keit, den Disput zwischen der KSAB und der Gemeinde Erlins­bach SO zu lösen - die KSAB muss ihre Kosten senken!

Aber eben, jammern und bei den anderen die hohle Hand machen, dieses Erfolgs­rezept der Linken ist halt allemal bequemer, als sich selber anzu­strengen. Von der eigenen Unfähig­keit lenkt man ab mit abstrusen Forde­rungen: Jeder Schul­stand­ort braucht eine Mensa (Fran­ziska Graf), es braucht neue Gebäude, weil man in 100-jährigen Schul­gebäuden nicht unter­richten könne (Stadt­präsident Hanspeter Hilfiker), usw.

Wer sich mit der Materie beschäftigt, der erkennt noch den folgen­den Punkt. Der RSA-Tarif ist ein Durch­schnitt für alle Stufen (Bez, Sek und Real). Anderer­seits weiss jeder Schul­leiter (und die Politiker sollten das ebenso wissen!), dass die tat­säch­lichen Kosten pro Schüler/in auf Stufe Bezirks­schule (und darum geht es im vor­liegenden Fall) deutlich tiefer sind als die Kosten auf den Stufen Sek oder Real. Auch das ist eine unbe­queme Tat­sache, die von den Linken unter den Tisch gewischt wird, wenn sie nach zuätz­lichen Mitteln «für die Schwächsten» schreien. In Bezug auf den Mittel­einsatz sind es im Kanton Aargau die SuS an den Bezirks­schulen, die massiv benach­teiligt sind, nicht etwa die SuS an den Sekundar- oder Real­schulen.

KSAB ohne CFOEs ist leider un­wahr­schein­lich, dass die KSAB hier punkten kann. Obwohl die Kosten seit ihrer Gründung richtig­gehend explodiert sind, scheint man weder gewillt noch befähigt, an dieser Ent­wicklung irgend etwas zu ändern. Seit langer Zeit ist man ohne Leiter/in Finanzen unter­wegs, und offizielle Anfragen nach Infor­mationen zu den Kosten bleiben auch nach Monaten unbeant­wortet (Stand 7. Februar 2024); hätte man eine aus­sage­kräftige Kosten­rechnung, so könnte man solche Fragen mit mini­malstem Aufwand, resp. per Knopf­druck, beant­worten. Wer seine Kosten nicht kennt, der kann sie auch nicht sinn­voll bewirtschaften. Das ist genau das Problem bei der KSAB...