Was ist nur los in Aarau?

20.06.2024@10:42
Fisch stinkt vom Kopf

Diese Frage stellt Nadja Rohner in der AZ from 20. Juni 2024, und lässt dann leider die Lese­rinnen und Leser hängen (als Propa­ganda-Organ des Stadt­rats sind einem ver­mutlich die Hände gebunden...). Hier die Ant­wort im Klar­text: «Der Fisch stinkt vom Kopf!» Inkompe­tenz und Arro­ganz, kombi­niert mit dem Ziel, lieb­ge­wonnene und bewährte Tradi­tionen zu zer­stören, haben dazu geführt, dass sich mittler­weile viele Aarauerinnen und Aarauer auf­regen, wenn sie nur schon das Wort Maien­zug hören. Es geht ein tiefer Spalt mitten durch die Aarauer Gesell­schaft, «divide et impera» lässt grüssen! Wer mit Latein nichts am Hut hat, der findet vielleicht am Video «rats in a cage» gefallen, aber schluss­endlich gilt das ein­fache Prinzip: Wenn zwei sich streiten, so freut sich der Dritte...

Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, da waren Themen wie das Wetter («Schlecht­wetter- oder Schön­wetter­programm?») oder der optimale Standort an der Umzugs­route, um die Show-Einlagen der Musik­gesell­schaft Unter­ent­felden zu sehen, wichtige Diskussions­themen. Wie haben sich doch die Zeiten geändert! Das gemüt­liche Beizen­fest in der Alt­stadt am Maien­zug­vorabend ist ver­kommen zu einer über­regio­nalen Stadt­party à la «Züri Fäscht im Klein­format» (aber immer­hin, unsere Vor­denker haben Mehr­weg­becher durch­gesetzt), im 2022 keine Böller­schüsse, unver­ständ­liche Routen­ände­rungen des Umzugs (mittler­weile jedes Jahr!), Schluss­feier im Schachen (wo einem die Sonne auf den Kopf brennt) statt im schönen Telli­ring, und anstelle eines gemüt­lichen Banketts auf der Schanz haben wir nun ein über­regio­nales Volks­gelage im Schachen. Der Name «Maien­zug­platz» ändert nichts Bankett auf der Schanz an der Tat­sache, dass der ur­sprüng­liche Charakter — ein gemüt­liches Fest­essen für Aarauerinnen und Aarauer, und zwar auf der Schanz — komplett zer­stört wurde. Letztes Jahr hatten sich nach­weis­lich viele Leute un­recht­mässig und ohne Be­zahlung ver­köstigt (und besoffen). Dieses Jahr haben wir schon beim Vor­verkauf der Bankett­karten ein Riesen­chaos. Und es ist sicher nicht alles mit rechten Dingen zuge­gangen im Vor­verkauf:

Maienzugkommission

Nach­dem es offen­bar mög­lich ist, die­jenigen 308 Trans­aktionen zu bestimmen, mit denen insge­samt 850 Bankett­karten über unzu­lässige Kanäle bezogen wurden, wäre es sicher angebracht, alle diese Trans­aktionen zu stornieren und zu verhindern, dass die so gekauften Bankett­karten in Bändeli umge­tauscht werden können. Die Karten sollten in den regulären Verkauf gelangen, d.h. «Schlau­meier­tum» auf dem Rücken der Gut­gläubigen (und übrigens auch der Steuer­zahle­rinnen und Steuer­zahler) sollte nicht noch belohnt werden.

Wer sich die «Bändeli» mit dem einfachen Schrift­zug «Maienzug 2024» an­schaut, dem zeigt sich noch ein weiteres Problem: Es muss befürchtet werden, dass sich gewisse Ele­mente auch dieses Jahr un­recht­mässig Zugang zum Bankett ver­schaffen werden. Einlassbändeli 1'000 Tyvek Ein­lass­bänder kosten weniger als 50 Stutz, und be­drucken lassen sich diese mit jedem Laser-Drucker. Es ist ja kaum anzu­nehmen, dass die Bändeli-Nummern am Bankett in Echt­zeit auf Gültig­keit und auf Duplikate über­prüft werden. Eine offene Ein­ladung an alle, die sich nur dann an Regeln halten, wenn es ihnen nützt. Wie gross die Energie gewisser Elemente ist, sich einen Vor­teil zu ver­schaffen, das haben diese ja schon ein­drück­lich demons­triert im Vor­verkauf.

Die Verant­wortliche(n) sollte(n) Konse­quenzen ziehen. Schöne Worte reichen nicht mehr. Es braucht an der Spitze der Organi­sation Personen, die etwas von der Sache verstehen. Weiter brauchen wir einen Stadt­rat, der endlich wieder die Anliegen der Aarauerinnen und Aarauer zuoberst auf der Liste hat. Wir brauchen keine Umerziehungsmassnahmen, und auch das übrige «DEI-Geschwätz» (Diversity, Equity and Inclusion) interessiert uns nicht.

WIR WOLLEN GANZ EINFACH UNSEREN MAIENZUG ZURÜCK!

maienzugbankett.ch