Stadt­ent­wicklung Clockwork Orange

10.10.2024@16:13
Fahrt in den Nebel

Es mag auf den ersten Blick hart er­scheinen, wenn ich Stadt­ent­wicklung Aarau mit Stanley Kubrics Klassiker Clock­work Orange ver­gleiche. Wer sich aller­dings mit den diversen Projekten beschäftigt, die aus dieser ideo­lo­gischen Ecke kommen, der wird rasch reali­sieren, dass es in diesem Bereich der städti­schen Ver­wal­tung gar nicht um die Ent­wick­lung der Stadt Aarau geht, sondern um die «Ent­wick­lung» der Menschen, die in Aarau leben oder Aarau besuchen. Die Kern­aufgabe von Stadt­ent­wicklung Aarau ist «poli­ti­sche Um­er­zie­hung» resp. das Er­zwin­gen von Ver­haltens­ände­rungen (vgl. dazu «Über 100 Jahre Umerziehung zum Neuen Menschen» — Teil 1 1917-1971, Teil 2 1971 bis heute und Teil 3 Re-Education 2.0 ab dem Kindergarten). Die Kolla­te­ral­schäden sind enorm. Das Resultat vieler Projekte ist das pure Gegen­teil dessen, was uns vor­ge­gaukelt wird, und das Aus­mass der Geld­ver­schwendung kann man nur erahnen; während der Staat typischer­weise von jedem Franken 50 Rappen «ver­dampft», so lässt sich diese Effizienz mit Ideologie markant steigern: Stadt­ent­wicklung Aarau zer­stört mit grosser Wahr­schein­lich­keit eher 60% bis 80% jedes allo­zierten Steuer­frankens.

Beispiele gefällig?

  • Mobility-Gut­scheine
    Den Stadt­ent­wick­lern hat es offen­bar zu viele private Autos. So be­hauptet man forsch und ohne jegli­chen wissen­schaft­lichen oder gar empi­ri­schen Beweis, dass jedes Car­sharing-Auto bis zu 16 private Autos er­setzen würde. Man gibt 20'000 Franken aus, um eine Hand­voll Menschen um­zu­er­ziehen (konkret hat man der privaten Car­sharing-Firma Mobility in der Stadt Aarau zu 25 neuen Kunden ver­holfen, und das zu Kosten von mehr als 800 Franken pro Neu­kunde). Dabei ist glas­klar, dass diese Ver­schwendung von Steuer­gel­dern garan­­tiert nicht zu einer Re­­duk­tion des moto­ri­­sierten Ver­kehrs führt; und mit sehr gros­ser Wahr­­schein­­lich­­keit wird auch der CO2-Aus­stoss nicht re­duziert (siehe Beweis hier). Meine drei Blog-Beiträge zu diesem Thema inkl. offi­zielle An­fragen an den Stadt­rat und er­haltene Ant­worten sind hier zu finden:
    - Weit­sicht — ohne Durch­blick?
    - Stadt-Propa­ganda wie zu Corona-Zeiten
    - Aaruin — Geld­ver­schwen­dung pur
    Der Stadt­rat hat zwar keinen konkreten Nutzen auf­zeigen können für diese kost­spieliege Aktion, aber er spricht in typi­schem Hirn­wäsche­deutsch von einer «bewusst­seins­bildenden Mass­nahme»­.
  • MONAMO — Begegnungs­orte
    Echolinde Mitteldam Schwatzbänkli Es gibt in der Stadt Aarau un­zäh­lige Be­geg­nungs­orte, die sich wäh­rend Jahr­zehnten, z.T. sogar wäh­rend Jahr­hunderten, be­währt haben. Wer etwas länger als nur ein paar Tage hier gelebt hat, der kennt diese; stell­ver­tretend für viele andere erwähne ich hier die Echo­linde, den Mittel­damm, den Kasino­park oder auch die ein­fachen und sehr kosten­günstigen «Schwatz­bänkli», bei denen es sich aber um ganz normale Schweizer Bänkli handelt (siehe z.B. Bankkultur). Die Aarauer Stadt­entwickler haben nun ein ganz neues Konzept ent­wickelt. Sau­teuer, und an vielen Orten mit «zero traffic». Die in ver­schie­denen Quar­tieren auf­ge­stell­ten Möbel (inkl. Un­kraut­trog) werden von einem Kritiker wie Begegnungsorte folgt be­schrieben: Die Monamo-In­stalla­tion aus eckigen Span­platten ohne jeden Sitz- und Auf­ent­halts­kom­fort er­freuen sich grösster Un­beliebt­heit. In den letzten sechs Monaten konnte ich genau einmal eine Person beo­bachten, die sich dort nieder­gelassen hat. Diese Aus­nahme bestätigt damit die Regel, dass das Design von Monamo zeit­gemäss und damit völlig un­praktisch ist. Ich wundere mich generell, was die Stadt­ver­waltung an bonsai­artiger Stadt­ent­wick­lung leistet. Da sollten ein paar Stellen ab­ge­baut werden; die Stadt ent­wickelt sich dann von selber... Wer dann in Ruhe über den tieferen Sinn dieser un­sin­nigen Instal­lationen nach­denkt, der merkt: Nach­haltige Mobi­li­tät ist auch in Aarau nichts weiter als ein Euphe­mismus für ein Umer­ziehungs­projekt aus der WEF-Agenda 2030 (das Ziel sind «15-Minuten-Städte» und ULEZ, sog. Ultra Low Emission Zones).
    Mein Blog-Beitrag «Begegnuns­ort — ein Ort der Stille» leuchtet ein paar Themen aus, aber wirk­lich ent­larvend sind die Antworten des Stadt­rats auf meine Anfrage, wieder in perfektem Hirn­wäsche­deutsch: «Eine bessere Vernetzung im Quartier führt dazu, dass die Bewohnenden lang­fristig mehr Zeit in ihrer direkten Um­gebung ver­bringen.» Wer zwischen den Zeilen liest, der merkt: Aarau soll zur «15-Minuten-Stadt» werden!
  • Pflicht zum Mobilitäts­manageqment
    Mobilitätsmanagement Es wird zwar gross behauptet (z.B. in diesem Artikel in der AZ), dass es in keiner Weise darum gehe, die freie Wahl des für uns besten Verkehrs­mittels zu limi­tieren, aber die Rea­li­tät sieht anders aus, vor allem wenn man das sog. Öffent­liche Konzept Mobi­li­täts­mana­gement bei Märkten und Ver­an­stal­tungen ver­steht (übrigens: wieso eigent­lich «öffent­lich»? gibt es etwa auch noch ein «geheimes» Konzept?). Bei jeder ein­zel­nen Mass­nahme wird sofort klar, dass es eben exakt darum geht: Be­schnei­dung unserer Frei­heit!
  • Schnellste Ost-/West-Trans­ver­sale soll zur «Quar­tier­sam­mel­strasse» werden
    Anforderungen BGK Wer in und um Aarau ab und zu mit dem Auto unter­wegs ist, der weiss, dass der Weg durch die Telli oft mit Ab­stand der schnellste Weg ist, um Aarau von Osten nach Westen oder um­ge­kehrt zu durch­fahren. Wenn es nach den linken Ideo­logen geht, so wird damit aber bald Schluss sein. Die Telli­stras­se soll näm­lich gemäss Betriebs- und Ge­stal­tungs­konzept Telli­stras­se zur «Quar­tier­sam­mel­stras­se» werden (Klar­text: zuerst 30er-Zone, und dann natür­lich eine Be­gegnungs­zone). Auch hier sollen die Kon­zepte der «15-Minuten-Stadt» mit allen Kon­se­quen­zen durch­ge­setzt werden. Wer in der Telli wohnt, der soll gefälligst alles dort erledigen. Wer nicht in der Telli wohnt, der ist nicht will­kommen, wenn er mit seinem Auto kommen will. Und ein­fach durch­fahren, das geht schon gar nicht. Klar ist, dass das lokale Gewerbe, das in vielen Fällen eben nicht leben kann von der Nach­frage der Telliane­rinnen und Tellianer alleine, früher oder später weg­ziehen wird. Damit werden dann auch die Steuer­ein­nahmen fehlen, um solche Projekte, die rasch 30 Millionen Franken oder noch mehr kosten können, zu finan­zieren. Überall in der Stadt Aarau sind die Anforderungen BGK Be­ru­hi­gungs­mass­nahmen-Ideo­logen am Werk, und einst­mals gute und vor allem funktio­nie­rende Kon­zepte werden mut­wil­lig zer­stört, so dass schluss­end­lich auch der ÖV nicht mehr richtig funktio­niert, wie das Bei­spiel Bahn­hof­stras­se zeigt.

«Stadt­ent­wicklung ≈ Clockwork Orange» ist also keine leere Hypo­these, sondern brutale Realität. Bei den Er­neuerungs­wahlen im 2025 wird es wichtig sein, den Ideologen-Stall gründ­lich aus­zu­misten. In den Stadt­rat und in den Ein­wohner­rat gehören geerdete Politikerinnen und Politiker, die das Wohl von uns Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle haben. In der Ver­waltung kann man an­schliessend überall dort, wo ideologie­getrieben Steuer­geld ver­schwendet wird, eben­falls die Axt an­setzen. Würde sich der Staat darauf be­schrän­ken, nur das wirk­lich Not­wendige zu er­le­digen, wir könnten auf 70% der Verwaltung verzichten. Anstelle von staat­licheer Gehirn­wäsche wäre wieder selber denken angesagt. Wer also lieber eigen­ständig, durch­dacht und vor allem frei ent­schei­den will, der muss sich wirk­lich gut über­legen, welche Namen er auf seine Wahl­zettel schreibt. Ich erinnere in diesem Zusam­men­hang gerne an das folgende, treffende Zitat aus dem Jahre 1874: «Nur die aller­dümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber.»